Samstag, 07.12.2024
- Anwurf 18:30 Uhr
- Melanchthonstraße, Großröhrsdorf
Am Samstag, den 07. Dezember 2024, steht ein wahres Spitzenspiel in der Zweiten Handball-Bundesliga an. Im heimischen Bienenstock empfängt der HC Rödertal die Füchse Berlin.
Damit treffen der amtierende Platz zwei und der Platz drei der aktuellen Tabelle direkt aufeinander.
Anwurf im Bienenstock ist um 18:30 Uhr.
Vorbericht
Vorfreude auf das Spitzenspiel im Bienenstock
Wenn der HC Rödertal und die Füchse Berlin aufeinander treffen, dann ist meistens eines garantiert: eine volle und stimmgewaltige Halle in Großröhrsdorf. Und so sind auch an diesem Samstag alle Handball-Fans in der Region aufgerufen, das Spitzenspiel in der Zweiten Bundesliga der Frauen zu erleben. Und das es ein Spitzenspiel ist sieht man nicht nur beim Blick auf die Tabelle, wo der Zweite (Berlin) auf den Dritten (Rödertal) trifft.
Schon in der vergangenen Saison war das Aufeinandertreffen von beiden Mannschaften heiß umkämpft. In der Hauptstadt trennten sich beide Teams mit 23:23, während die Rödertalbienen ihr Heimspiel nach großem Kampf mit 28:26 gewannen. Dabei gehören die Berlinerinnen eigentlich immer dem vorderen Bereich der Tabelle an, so auch in dieser Saison.
Dabei fallen die Füchse-Frauen vor allem dadurch auf, dass sie ihre Auswärtsspiele in der Crunch-Time knapp gewinnen konnten. Davon können der HC Leipzig (25:26), Werder Bremen (19:25), Buchholz-Rosengarten (19:22), ESV Regensburg (25:26) oder der VfL Waiblingen (29:30) schmerzlich berichten. Somit sind die Berlinerinnen auswärts auch noch ungeschlagen. Ihre zwei Minuspunkte kassierten sie in heimischer Halle gegen den starken Aufsteiger vom Bergischen HC.
Die Bienen müssen sich also auf eine sehr kampfstarke Mannschaft einstellen, die ihnen alles abverlangen wird. Dabei ist die Achillesferse der Berlinerinnen, die gleiche wie die der Bienen – die gute Abwehr. Mit gerade einmal 199 Toren haben sie die bislang wenigsten Gegentreffer in der Liga nach 9 Spieltagen kassiert.
Gut also, dass sich die Rödertalerinnen beim letzten Auswärtsspiel in Lintfort schon einmal einwerfen konnten. Mit einer sehr konzentrierten Leistung gewannen sie auch in der Höhe verdient mit 25:36. Auf die Torgefährlichkeit von Alicja Pekala, die 12 mal traf, und dem gesamten Bienen-Team wird es auch im kommenden Spiel ankommen um die Abwehr der Gäste zu knacken.
Die Bienen selbst wollen natürlich versuchen ihre gute Heimserie auszubauen, denn hier sind sie in den Punktspielen noch ungeschlagen. Dabei verwöhnten sie ihre Zuschauer mit vielen Toren und Tempohandball. Das soll auch das Konzept gegen die Füchse Berlin sein: Aufbauend auf einer stabilen Abwehr leichte Ballgewinne erzielen und diese schnell im gegnerischen Tor unterbringen!
Trainerin Maike Daniels freut sich auf den sportlichen Vergleich am Samstag: „Die Füchse haben sich zu dieser Saison stark verjüngt, haben aber in den vergangenen Wochen einen richtig guten Lauf gehabt. Sie konnten 3-4 Spiele sehr knapp für sich entscheiden, was zeigt, dass diese Mannschaft schon sehr gut zusammengewachsen ist und trotz ihres jungen Alters Geduld bewahren kann. Das bedeutet, dass uns am Samstag ein absolutes Topspiel erwartet. Wir wollen selbstverständlich die Punkte bei uns behalten und alles dafür tun, das Spiel erfolgreich zu gestalten. Ich denke, dass es ein knappes Match werden könnte, das dem Namen Spitzenspiel alle Ehre macht. Wir sind voller Vorfreude auf Samstag!“
Am Samstag nach dem Spiel werden wir wissen welche Siegesserie reißt, die Berliner Auswärtsserie oder die Rödertaler Heimserie.
Anwurf im Großröhrsdorfer Bienenstock ist wie gewohnt am Smstag um 18:30 Uhr. Das Spiel wird kostenpflichtig mit fachkundiger Moderation auf Sportdeutschland.tv live übertragen.
Das Spiel wird präsentiert von Rechtsanwalt- und Steuerbüro Büch.
Anpfiff: 07.12.2024, 18:30 Uhr
Ort: Drei-Felder-Sporthalle Großröhrsdorf (Melanchthonstraße 27, 01900 Großröhrsdorf)
Tickets: Abendkasse oder Vorverkauf auf etix.com Livestream mit Kommentatoren: www.sportdeutschland.tv
Seid mit dabei und unterstützt unsere Bienen – ALLE in die HALLE!
Spieltagsheft
Nachbericht
Rödertalbienen gewinnen Abwehrschlacht gegen Berlin
Spielbericht HC Rödertal – Füchse Berlin 25:20 (12:08)
Das Spitzenspiel der Zweiten Handball Bundesliga der Frauen stand am Samstag in Großröhrsdorf an. Und die Fans waren ganz heiß auf diese Begegnung, sodass über 650 Zuschauer den Weg in die Sporthalle in Großröhrsdorf fanden. Es knisterte und es lag Spannung in der Luft als der Tabellen-Zweite (Berlin) auf den Tabellen-Dritten (Rödertal) traf.
Trainerin Maike Daniels schickte die gleiche Anfangs-Aufstellung auf das Feld, die vor einer Woche den hohen Auswärtssieg in Linftfort einfahren konnte. Die erste Aktion gehörte dann aber der Spielerin des Spiels – Oliwia Kaminska konnte im Bienenkasten einen guten Wurf abwehren. Sie sollte im Laufe der Begegnung noch zu einem entscheidenden Faktor werden.
In dieser Partie sah man dann auch gleich, dass die beiden besten Abwehrreihen der Liga aufeinander trafen. Während die Bienen in ihrer gewohnt offensiven und auf Ballgewinne orientierten Abwehr spielten, setzten die Berlinerinnen eine defensive und sehr körperlich agierende Defensive dagegen. So dauerte es gute 5 Spielminuten bis beide Teams einmal treffen konnten (1:1).
Nach dem 2:2 durch die beste Berlinerin, Ferelle Njinkeu, spielten sich die Bienen in einen kleinen Rausch. Aufbauend auf überragenden Paraden von Kaminska im Tor kam der Rödertal-Express jetzt richtig in Fahrt. Mauksch, zweimal Eckart, Pekala und Büch sorgten mit ihren Treffern in sechs Minuten für eine 7:2 Führung. Berlin reagierte mit einer Auszeit um den Lauf der Bienen zu stoppen und das gelang dann auch in der Folgezeit. Die Füchse-Abwehr packte jetzt noch mehr zu, aber die großzügigen Schiedsrichter ließen auch eine sehr harte Linie zu. Die Bienen taten sich jetzt schwerer im Angriff, so dass die Damen aus der Hauptstadt bis auf 8:5 verkürzen konnten, was wiederum eine Auszeit von Maike Daniels hervorrief.
Auch ihre Worte fanden gleich Wirkung, da auch Oliwia Kaminska, die im ersten Spielabschnitt 50 Prozent aller Würfe abwehren konnte, immer da war wenn sie gebraucht wurde. Die von der Handball-EM zurück gekehrte Santina Sabatnig konnte den Vorsprung beim 10:5 wieder auf 5-Treffer ausbauen. Die Seiten wurden dann beim 12:8 gewechselt und die vielen Zuschauer befürchteten, dass hier noch eine ganze Menge Arbeit auf die Bienen zukommen würde.
Und diese Befürchtung sollte sich dann auch gleich bestätigen, denn die Füchse kamen mit ordentlich Dampf aus den Kabinen. Etwas mehr als 3 Minuten waren gespielt und es stand wieder 13:12 – das Spiel ging quasi wieder bei Null los und war völlig offen. Die Fanlager beider Mannschaften merkten, dass die Begegnung nun in beide Richtungen kippen konnte und machten ordentlich Stimmung.
Es entwickelte sich das erwartete Spitzenspiel. Um jeden Treffer wurde erbittert gekämpft und es wurde sich nichts geschenkt. Zunächst konnten die Bienen die Führung noch behalten aber nach 48 Spielminuten leuchtete ein 17:17 auf der Anzeigetafel. Maike Daniels musste wieder mit einer Auszeit einwirken. Sollte das Spiel jetzt tatsächlich in Richtung der Berliner kippen? Nein, denn eine Frau hatte da etwas dagegegn: Oliwia Kaminska. Es heißt, man muss die wichtigen Bälle halten und genau diese Bälle hielt sie nun am laufenden Band: Frei vom Kreis, im Konter oder von Außen – Dank ihr gelang den Berlinern nicht ein einziges Mal die Führung. Dazu konnte sie sich noch selbst als Torschützin auszeichnen. Fabienne Büch behielt in der heißen Schlussphase Nerven aus Stahl und erzielte per 7-Meter die 22:19 Führung. Da waren aber immer noch 5 Minuten zu spielen.
Im Anschluss folgten die vielleicht entscheidenden Szenen im Spiel. Vanessa Huth bekam eine mehr als umstrittene Zeitstrafe und auch gleich darauf gab es noch einen unglücklichen Pfiff der Schiedsrichter gegen die Bienen. Die Stimmung in der Halle war dadurch über dem Siedepunkt und die Bienen voller Wut im Bauch. Mit dieser erkämpften sie sich den Ball in der Abwehr und im Angriff schaffte es Jasmin Eckart sich durchzusetzen. Fabienne Büch setzte nach einen Ballgewinn noch einen Treffer zum 2:0 in Unterzahl drauf. Das Spiel war entschieden – alle Zuschauer in der Halle standen da schon lange und feierten die letzten Spielminuten zum 25:20 Sieg der Bienen.
Was für ein Spiel der Bienen! So war auch Maike Daniels elektrisiert von dem Spiel und der Stimmung: „Bei manchen Aktionen habe ich fast wieder einen Herzifarkt bekommen, aber es waren ja genug Leute da die mich hätten retten können“, sagte sie mit einem Lächeln um dann auch das Spiel noch einzuordnen: „Wir haben uns den Start in die zweite Halbzeit etwas anders vorgestellt. Wir haben gewusst das Berlin stark aus der Kabine kommen würde und spannende Spiele für sich entscheiden kann. Um so stärker war es, dass wir dann gerade in Unterzahl so zurück gekommen sind. Ich bin einfach froh über die zwei Punkte und sehr, sehr zufrieden.“
Das konnte die Trainerin der Bienen auch zurecht sein und ihre Mannschaft musste noch so einige Autogramme nach dem Spiel geben. Das Spitzenspiel hielt was es versprach und war Werbung für den Handball. Beide Teams wechseln nun ihre Plätze in der Tabelle, wobei in der Zweiten Bundesliga noch alles wahnsinnig eng beieinander liegt.
Mit dem Auftritt haben die Bienen Werbung für sich selbst gemacht und die Fans können sie in diesem Jahr noch einmal bewundern: Am 21.12. steht das letzte Heimspiel in diesem Jahr an, wo noch einmal ein neuer Zuschauerrekord angepeilt wird. Davor heißt es aber am kommenden Samstag beim starken Aufsteiger Bergischer HC zu bestehen.
HC Rödertal spielte mit: Oliwia Kaminska (1), Andjela Roganovic – Fabienne Büch (9/4), Jasmin Eckart (4), Alicja Pekala (4), Julia Mauksch (2), Lena Smolik (2), Vanessa Huth (1), Lea Grießer (1), Santina Sabatnig (1), Bo Dekker, Anette Rakkolainen, Natascha Foley, Lena Schorch, Trainer/Betreuer: Maike Daniels, Frank Hein, Michael Kominis