Rödertalbienen verlieren Nervenkrimi

17. September 2023

PRESSEMITTEILUNG 07-2023/24

2. Handballbundesliga

HC Rödertal – HL Buchholz 08-Rosengarten  33:36 (16:15)

412 Zuschauer waren zum ersten Heimspiel des HC Rödertal in die Sporthalle am Gymnasium Großröhrsdorf gekommen, um einen Sieg ihrer „Bienen“ zu feiern, doch daraus wurde leider nichts. In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel verloren die Gastgeberinnen gegen die Handballluchse aus Rosengarten mit 33:36. So hatte sich Chefcoach Maike Daniels und ihr Team den Start in das neue Spieljahr nicht vorgestellt. Nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Spielen heißt es sich jetzt, erst einmal hintenanzustellen. Mit 0:4 Punkten hat die Mannschaft einen klassischen Fehlstart hingelegt.

Es war über die gesamte Spielzeit von beiden Teams ein Spiel der Nerven

Auch die Gäste aus der Nähe von Hamburg hatten ihr erstes Spiel gegen die Kurpfalz Bären aus Ketsch verloren und so war die Erwartungshaltung und auch die Spannung vorprogrammiert. Die Fans beider Mannschaften gaben ihr Bestes und trugen so zu einer wunderbaren Atmosphäre bei. Die Spannung war spürbar. Auch die Spielerinnen beider Mannschaften kämpften von Beginn an um jeden Ball. Den Torreigen eröffneten die Gäste durch Antonia Pieszkalla bereits nach 28 Sekunden. Doch die Antwort kam postwendend, zuerst glich Jasmin Eckart (2 Tore) aus und kurz darauf erzielte Fabienne Büch (10 Tore) mit einem verwandelten Strafwurf die Führung. Und so ging es locker weiter. Keine Mannschaft konnte sich absetzen und die Führung wechselte ständig. Es war ein Spiel von zwei absolut gleichwertigen Mannschaften und es fielen, sehr zur Freude der Zuschauer, jede Menge Tore. Bereits nach 13 Minuten hatten beide Mannschaften jeweils 9 Tore erzielt (9:9) und so sollte es auch munter weitergehen. Beide Teams spielten mit einer offensiven 5:1-Abwehr und schenkten sich nichts. Da wurde auch schon mal richtig zugepackt und die Schiedsrichter hatten jede Menge zu tun. Ab Mitte der 1. Halbzeit übernahmen die Bienen die Initiative und konnten sich durch Bo Decker (3 Tore) und Büch erstmalig mit 2 Toren absetzen (15:13). Leider konnte diese Führung nicht mit in die Pause genommen werden. Rosengarten verkürzte erneut auf 16:15. Auf den Rängen war man sich einig: Hier ist noch gar nichts gewonnen und die zweiten 30 Minuten erfordern noch viel Arbeit.

Chefcoach Maike Daniels hatte offensichtlich in der Kabine die richtigen taktischen Vorgaben gegeben. Das Bienenteam begann die zweite Spielhälfte hoch konzentriert. Mit zwei Toren durch Decker und Rebeka Bachmann (5 Tore) konnte man sich erstmalig beim 18:15 auf drei Tore absetzen. Waren die Gäste anfangs etwas überrascht, so kamen sie aber ganz schnell in die Spur zurück. Durch einen Fehlwurf und zwei Leichtsinnsfehler mit Ballverlusten der Bienen luden diese die Luchse förmlich zum Kontern und Torewerfen ein und innerhalb von nur 3 Minuten wurde aus der Führung beim 18.19 ein 1-Tore Rückstand. Im Angriff fand man nicht die optimalen Lösungen und im Defensivverhalten klappte wenig. So kamen die Luchse immer wieder frei zum Wurf. Im letzten Spieljahr war die Abwehr unser Erfolgsgarant und jetzt ist er auf einmal zum Sorgenkind geworden. 36 Gegentore, wann hat es das schon mal gegeben? Daniels versuchte von der Bank einzugreifen, aber es wurde nicht besser, egal mit welcher Formation sie spielte. Ab Mitte der 2. Halbzeit entwickelte sich ein wahrer Handballkrimi und der war nichts für schwache Nerven. Jetzt hatten die Bienen ihre stärkste Phase und dominierten das Spiel. Erneut konnten sie sich mit 3 Toren beim 25:22 absetzen. Allerdings verpassten sie es auch durch erneute Leichtsinnsfehler den „Sack zuzumachen“ und so blieben die Gäste immer noch auf Tuchfühlung. Als Bo Decker 8 Minuten vor Schluss die erneute 30:28 Führung erzielte, waren sich viele in der Halle sicher: Das bringen wir nach Hause. Aber weit gefehlt. Genau jetzt begannen unverständlicherweise die Nerven zu flattern. Keine Spielerin wollte Verantwortung übernehmen und dazu kamen erneut leichte Ballverluste, die die Gäste dankbar annahmen. Dreieinhalb Minuten vor Schluss war beim Spielstand von 32:32 noch alles offen. Jetzt allerdings hatten die Luchse mental die Nase vorn. Mit 4 Toren am Stück entschieden sie das Spiel. Bachmann konnte da 9 Sekunden vor Schluss nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Der Drops war gelutscht und die 33:36 Niederlage perfekt. Der Spieltag wurde durch Sachsen Energie präsentiert. Vertreter der Firma nahmen auch die Auszeichnung der besten Spielerin vor. Player oft he match wurde Fabienne Büch vom HC Rödertal.

Beide Trainer nach dem Spiel:

Maike Daniels: „Es war ein Spiel von zwei gleichwertigen Mannschaften. 33 Tore müssen eigentlich für den Erfolg reichen. Wir haben in entscheidenden Phasen zu viele Fehler gemacht und so die Chance vergeben, uns frühzeitig entscheidend abzusetzen. Die mentale Komponente war heute spielentscheidend. Die kommende Aufgabe bei den Spreefüxxen wird nicht einfacher.“

Dubravko Prelcec: „Es war ein sehr schnelles und körperbetontes Spiel, was meine Mädels angenommen haben. Mit unserer mentalen Stärke haben wir die Rückstände weggesteckt und letztendlich das Spiel entschieden. In den letzten Minuten hatten wir die Kontrolle über das Spiel.

 

HCR mit: Ann Rammer, Oliwia Kaminska, Fabienne Büch (10/7), Rebeka Bachmann (5), Lara Tauchmann (5), Lena Smolik (3), Bo Decker (3), Julia Mauksch (2), Santina Sabatnig (2), Jasmin Eckart (2), Lena Mailin Schorch (1), Vanessa Huth, Alicija Pekala, Victoria Hasselbusch (n.e.), Lisa Laux (n.e.), Isabel Wolff (n.e.)

7-m: 7/7 : 4/4                Strafen: 4 x 2 Min. / 4 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 412

Spielverlauf: 3:3 (5.), 6:7 (10.), 9:9 (15.), 11:11 (20.), 13:13 (25.), 16:15 (30.),
18:18 (35.), 23:22 (40.), 26:24 (45.), 28:28 (50.), 31:31 (55.), 33:36 (60.)

Text: Andreas Zschiedrich

Lara Tauchmann mit einem Durchbruch, Bild: Rocci Klein