Rödertalbienen verlieren Spitzenspiel gegen HC Leipzig 22:25

Die Rödertalbienen haben sich im Spitzenspiel gegen den bislang unbezwungenen Tabellenführer HC Leipzig quasi selbst besiegt. „Ich glaube, wir haben auch ein bisschen gegen uns selbst gespielt“, brachte es die erneut starke Torhüterin Larissa Schutrups nach der 22:25 (9:14)-Niederlage auf den Punkt.

„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, auch aufgrund unserer Abwehr. Wir haben die Dinge klar besprochen, wir haben uns dann nicht so drangehalten, wie ich es mir vorgestellt habe oder wir es uns vorgenommen haben“, sagte Cheftrainerin Maike Daniels vom HC Rödertal und war angesichts der Härte im Zweitliga-Sachsen-Derby angefressen: „Ich muss auch ganz ehrlich sagen, Leipzig hat so hart gespielt, das war grenzwertig, ganz klar grenzwertig, da hätten andere Schiedsrichter wahrscheinlich ein paar andere Entscheidungen getroffen.“

Der HCL rührte von Beginn an Beton in der Abwehr an. So gelang in der Anfangsviertelstunde nur ein Treffer, auch wenn Torhüterin Larissa Schutrups mit Top-Paraden schon früh auf Betriebstemperatur war. Doch allein drei Fehlwürfe in den ersten drei Minuten verhinderten einen guten Start ins Spitzenspiel. Nach einer Viertelstunde staunten die 723 Zuschauer nicht schlecht: 1:5. Mit einem Duell auf Augenhöhe hatte es wenig zu tun. Dafür war in Halbzeit eins die Wurfquote von 45 Prozent auch zu unterirdisch. Nur neun Treffer bei 20 Versuchen ist nicht der Anspruch im Rödertal. Zudem gelangen anfangs keine Tore über die Außen, wo der HCL fast nach Belieben hätte treffen können, wenn nicht die Torhüterleistung beim HCR auf Topniveau wäre.

„Durch Larissa konnte der HCL auch nicht die einfachen Tore machen, generell“, lobte Maike Daniels.

Zweite Halbzeit gewonnen

In der Halbzeit gab es klare Worte von der Cheftrainerin: „Wir müssen bei dem bleiben, was wir beeinflussen können.“ Dann hat der HCR „einen Zahn zugelegt, auch was die Aggressivität anbetrifft. Das hat sich dann auch in den Gegentoren widergespiegelt. „Elf Gegentore gegen Leipzig, da kann man zufrieden sein“, sagte Maike Daniels aufgrund der gewonnenen zweiten Spielhälfte. Doch der Ballast aus der ersten Halbzeit war zu hoch.
Auch wenn Mor Shaul plötzlich aus allen Lagen traf und mit acht Treffern zur besten HCR-Torschützin avancierte, waren die vielen einfachen Fehler und über ein Dutzend Fehlwürfe ein zu hohes Handicap. „Wir haben teilweise die Sachen nicht so präzise gespielt, wie wir es machen wollten. Wenn du dann eine defensive Abwehr hast, dann musst du halt mal die Ecke wechseln oder unten werfen“, haderte die Trainerin mit ihrer Offensive und brachte das Problem im Gegensatz zum HCL auf den Punkt: „Wir müssen schneller umschalten und uns anpassen.“ Und dann bilanzierte sie auch: „Ja, wir haben auch gegen uns gespielt.“

Szene des Spiels dank Ann Rammer und Anna Franková

Die Szene des Spiels produzierte vor den Augen der Bienen-Familie der HCR: Nach einer Parade spielt Ann Rammer einen Traumpass auf die durchstartende Anna Franková, die den Ball nach Absprung in den Kreis ins leere HCL-Tor per Kempa-Trick wirft. Da war beim Stand von 21:23 in der 54. Minute auch die Halle im Bienenstock voll da. Doch der Anschlusstreffer in der Crunchtime gelang nicht.

Der HCR spielte mit: Larissa Schutrups und Ann Rammer im Tor; Mor Shaul (8), Rozemarijn Alderden (3), Isabel Wolff, Alicija Pękala, Natascha Foley, Jasmin Eckart (1), Lea Grießer (2), Bo Dekker (2/1), Lena Smolik (1), Vanessa Huth (1), Anna Franková (2), Leila Ott (1), Zoe Davenport, Eleonora Stankovic (1)