PRESSEMITTEILUNG 09-2023/24
Spreefüxxe Berlin – HC Rödertal 23:23 (10:13)
Im Vorbericht wurde die Frage gestellt, ob der Knoten beim HC Rödertal endlich platzt. Nach dem Spiel gegen die Spreefüxxe Berlin steht fest, dass er vielleicht noch nicht ganz geplatzt, aber sich immerhin etwas gelöst hat. Mit einer stark verbesserten Defensiv-Leistung trotzten die Bienen den Hauptstädterinnen beim 23:23 (10:13)-Unentschieden einen Punkt ab. An den Reaktionen nach dem Spiel war aber zu spüren, dass definitiv mehr drin gewesen wäre.
Aufgrund der kurzen Anfahrt fanden wieder einige Bienenfans den Weg in den Fuchsbau. Zusammen mit den gegnerischen Anhängern gaben sie von Anpfiff weg wieder Vollgas und unterstützten ihre jeweiligen Teams bis in die letzte Sekunde. Die Hausherrinnen hatten Anwurf. Isa Ternede (2 Tore) bekam zu viel Platz und brachte den Ball im Tor unter. Die Bienen agierten von Beginn an in ihrer gewohnten 5:1-Defensivformation, in der die genesene Isabel Wolff (3 Tore) wieder auf die Deckungsspitze rückte. Auf der Gegenseite wurde Kreisläuferin Victoria Hasselbusch (5 Tore), die in Angriff und Abwehr ein hervorragendes Spiel machte, regelwidrig gestoppt. Den fälligen Strafwurf verwandelte Fabienne Büch (6/2 Tore) zum Ausgleich. Gleich in der nächsten Szene stibitzte sie sich einen Pass, spielte den Konter mustergültig zu Ende und brachte die Bienen erstmals in Front. Das Spiel blieb eng umkämpft, weil beide Teams Großchancen ausließen und Tore somit Mangelware waren. In der neunten Minute verhinderte Torfrau Ann Rammer mit ihrem ersten parierten Siebenmeter den erneuten Ausgleich der Füchsinnen. Beim nächsten Strafwurf war es allerdings so weit und die Berlinerinnen stellten auf 3:3. In der Folge fanden die Bienen häufiger gute Lösungen im Angriff und setzten sich auf 4:7 ab (18. Minute). Torerfolge mussten sich beide Teams auch weiterhin hart erarbeiten. Selten war es so einfach wie in der 21. Minute, als Lena Smolik (3 Tore) bei acht Metern einfach hochstieg und den Ball in den Winkel haute. Weil die Gastgeberinnen ihre Chance liegen ließen, erhöhte Büch von der Außenposition gar auf 7:11. Doch Berlin blieb hartnäckig und kämpfte sich auf 10:12 zurück. Kurz vor dem Pausenpfiff tankte sich Julia Mauksch (4/1 Tore) durch die gegnerische Abwehr und markierte die 10:13-Pausenführung.
Trotz des Halbzeitstandes blieb das Bienenlager angespannt. Das lag nicht nur daran, dass der HCR auch gegen die Handball-Luchse zur Halbzeit vorne lag, sondern auch an den vielen Großchancen, die die Gäste in den ersten 30 Minuten liegen ließen. Nach Wiederanpfiff zeigte sich die momentan fehlende Konstanz bei den Bienen: Anstatt den eigenen Anwurf zu nutzen und auf vier Tore wegzuziehen, schlugen die Füchsinnen zu. Binnen drei Minuten hatten sie den Rückstand egalisiert und stellten auf 13:13. Alles stand wieder auf Anfang. Es entwickelte sich ein nervenaufreibender Kampf auf Augenhöhe mit vielen tollen Szenen. Mit einem Überzieher ließ Mauksch ihre Gegenspielerin stehen und netzte zum 15:15 ein. Bei der erneuten 16:17-Führung des HCR zeigte sich der Kampfgeist der Mannschaft: Vanessa Huth stürzte sich auf einen freien Ball. Noch im Rutschen spielte sie den Pass zur starteten Büch. Die Flügelflitzerin war auf und davon, tauchte frei vor Füchse-Schlussfrau Ela Szott auf und netzte mit einem Heber ein. Die Bienen nutzten diesen Aufschwung. Hasselbusch baute die Führung nach schönem Zuspiel von Huth auf 16:18 aus. Bis in die Schlussphase hielt dieser Vorsprung, weil Rammer gleich mehrfach gegen die Berliner Außenspielerinnen zur Stelle war. Doch die Bienen münzten diesen Vorteil nicht in weitere Tore um. Es kam, wie es kommen musste: In der 54. Minute stellten die Füchse auf 21:21. Die Partie bog auf die Zielgerade ein. Per Siebenmeter brachte Mauksch den HCR in Führung. Dann lief Büch von außen ein, wurde völlig vergessen und sorgte für das 21:23. Doch das Spiel war noch nicht gelaufen. Die Gastgeberinnen nutzten ihre Überzahl, spielten schnell in die Spitze und bejubelten den Anschluss bei noch zwei Minuten auf der Uhr. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Die Bienen brachten den Ball nicht im Tor unter. Die Füchse scheiterten auf der Gegenseite an Torfrau Rammer. Der HCR konnte jedoch die Uhr nicht ganz runterspielen. Frei vor dem Tor war bei Szott Endstation für die Gäste. Mit ablaufender Spielzeit fand Sophie Fichtner (4 Tore) eine Lücke und netzte zum 23:23-Endstand ein. Die Bienen bekamen zwar noch einen Freiwurf, doch der Wurf landete in der Mauer. Außerdem bekam Hasselbusch für einen Kopftreffer die rote Karte.
Maike Daniels nach dem Spiel: „Wir haben heute eine tolle Abwehr gestellt und Berlin zu einigen Fehlern gezwungen. Dass wir die Ballgewinne nicht immer in leichte Tore umgewandelt haben, ist sicherlich eines unserer größten Potenziale. Ich bin sehr zufrieden mit unserer taktischen Disziplin und unserem energischen und überzeugenden Auftritt gegen einen robusten Gegner. Wir haben viele tolle, klare Chancen herausgespielt – darauf bauen wir weiter auf.“
Den Bienen steht ein spielfreies Wochenende bevor. Weiter geht es am Samstag, den 07. Oktober 2023, mit einem Heimspiel. Dann empfängt der HC Rödertal den TuS Lintfort. Anwurf im Bienenstock ist um 18:30 Uhr.
HCR mit: Ann Rammer, Oliwia Kaminska, Fabienne Büch (6/2), Victoria Hasselbusch (5), Julia Mauksch (4/1), Lena Smolik (3), Isabel Wolff (3), Rebeka Bachmann (1), Lisa Laux (1), Santina Sabatnig, Vanessa Huth, Alicija Pekala, Lara Tauchmann (n.e.), Bo Decker (n.e.), Jasmin Eckart (n.e.), Lena Mailin Schorch (n.e.)
7-m: 3/6 : 3/3
Strafen: 5 x 2 Min. / 5 x 2 Min.
Disqu.: 0:1 (60. Min: Victoria Hasselbusch, Kopftreffer)
Zuschauer: 202
Spielverlauf: 1:2 (5.), 3:3 (10.), 4:5 (15.), 6:8 (20.), 8:11 (25.), 10:13 (30.), 13:13 (35.), 15:15 (40.), 18:19 (45.), 19:20 (50.), 21:22 (55.), 23:23 (60.)
Text: Florian Triebel