Nichts zu holen in Bremen

10. September 2023

PRESSEMITTEILUNG 05-2023/24

2. Handballbundesliga Frauen

SV Werder Bremen – HC Rödertal  35:29 (21:13)

Nach den tollen Auftritten in der Vorbereitung sind die Bienen auf dem harten Boden des Liga-Alltags angekommen. Im Spiel beim SV Werder Bremen knüpfte der HCR nicht ansatzweise an seine guten Leistungen an. Stattdessen freute sich SVW-Cheftrainer Timm Dietrich dank des schwachen Auftritts der Rödertalbienen über einen verdienten 35:29 (21:13)-Sieg – für den neuen Cheftrainer war es der erste Auftritt vor heimischem Publikum.

Zunächst verzögerte sich der Anpfiff wegen technischer Probleme um wenige Minuten. Doch weder diese Unterbrechung im gewohnten Ablauf noch das krankheitsbedingte Fehlen von Isabel Wolff waren Gründe für das schlechte Auftreten der Gäste. Gleich mit dem ersten Angriff gingen die Bremerinnen durch Emy Jane Hürkamp (3 Tore) in Führung. Die Bienen drehten den Spieß jedoch schnell um. Zunächst tankte sich Lena Smolik (1 Tor) durch die Abwehr. Dann schnappte die 5:1-Abwehr zu. Den Ballgewinn nutzte Julia Mauksch (7/2 Tore) zur 2:1-Führung. Es sollte die letzte in diesem Spiel werden. Denn von nun an bestimmte der SVW den Takt. Der HCR zeigte vor allem in der Abwehr zu viele Schwächen. Mal passte die Absprache nicht, sodass wahlweise Kreisläuferin oder Rückraumspielerin der Gastgeberinnen völlig frei vor dem Bienen-Tor auftauchten. Oder die Lücken im Defensiv-Verbund waren so groß, dass die gegnerischen Spielerinnen einfach durchmarschierten. Auch im Angriff sah es nicht besser aus: Großchancen ließen die Bienen gleich reihenweise aus. Beim Stand von 8:5 nach 14 gespielten Minuten hatte HCR-Cheftrainerin Maike Daniels erstmals genug gesehen und zog ihr erstes Time-Out. Trotz Unterzahl verkürzte ihre Mannschaft den Rückstand in der Folge wieder etwas. Bo Dekker (3 Tore) verwertete ein Anspiel am Kreis zum 11:8. Kurz danach umkurvte Mauksch beinah die komplette Werder-Abwehr, stieg hoch und netzte zum 11:9 ein. Nach dem 12:10 in der 22. Minute lief plötzlich nichts mehr zusammen. Die Bienen haderten mit den Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns, anstatt sich auf ihr eigenes Spiel zu konzentrieren. So zogen die Bremerinnen Tor um Tor davon. Bis zum Pausenpfiff erspielten sie sich einen komfortablen 21:13-Vorsprung.

Die Marschrichtung für die zweite Hälfte war schnell gefunden: Fehler minimieren und den Rückstand Stück für Stück abknabbern. Mit Wiederanpfiff stellte Daniels auf eine 6:0-Abwehr um und brachte so etwas mehr Stabilität in die HCR-Defensive. Mit einem Hüftwurf verkürzte Santina Sabatnig (6 Tore) auf 21:14. Kurz darauf nahm sie aus knapp neun Metern Maß und hämmerte den Ball zum 21:15 unter die Latte. So ging es Schritt für Schritt weiter. Weil der SVW ab der 41. Minute mit einer zusätzlichen Feldspielerin agierte, brachte Dekker den Ball im leeren Tor zum 24:20 unter. Es folgte der nächste Bruch im HCR-Spiel. Anstatt aus der Aufholjagd Selbstvertrauen zu ziehen, wurden erneut beste Torchancen vergeben. Einen Anteil daran hatte auch Bremens Schlussfrau Wioleta Pajak, die bis zum Spielende auf 16 Paraden kam. So arbeiteten sich die Gastgeberinnen aus ihrem kurzzeitigen Tief und bauten den Vorsprung auf 28:22 aus. Doch die Bienen bewiesen weiterhin große Moral. Die Außenspielerinnen Lisa Laux (3 Tore) und Fabienne Büch (3 Tore) sowie Torfrau Oliwia Kaminska (2 Tore) brachten den HCR mit ihren Toren noch einmal in Schlagdistanz (28:25 nach 49 Minuten). Aber es sollte einfach nicht sein. Nur drei Minuten später war Bremen erneut auf 31:25 enteilt und sorgte so für die Vorentscheidung. In der Schlussphase neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend, sodass nach 60 Minuten eine gerechte 35:29-Niederlage für den HCR auf der Anzeigetafel stand. Gerecht deshalb, weil die Bienen zu keiner Zeit an ihre guten Leistungen aus der Vorbereitung anknüpfen konnten.

HCR-Cheftrainerin Maike Daniels nach dem Spiel: „Wir haben viel zu viele Fehler gemacht – sowohl im Angriff als auch in der Absprache. In der zweiten Halbzeit löst es meine Mannschaft dann besser. Allerdings hätte es nach 21 Gegentoren in der ersten schon eine sehr gute zweite Hälfte gebraucht, um das noch zu drehen. Wir wussten, dass es schwer wird und man kann auch in Bremen verlieren, aber wir müssen eine bessere Leistung zeigen und eine solidere Abwehr stellen. Das ist auch die Aufgabe für die kommenden Spiele. Das war heute nicht unser Leistungsniveau. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen.“

SVW-Cheftrainer Timm Dietrich zum Spiel: „In der ersten Hälfte machen wir wenig Fehler und haben den Ball gegen die offensive Abwehr der Bienen immer wieder gut auf die andere Seite gebracht. In der zweiten Hälfte verwalten wir den Vorsprung gut. Wir sind auch ruhig geblieben, als der HCR noch einmal näher herankam. Insgesamt ist der Sieg verdient, weil wir einfach weniger Fehler gemacht haben. Daran wollen wir in den nächsten Spielen anknüpfen.“

Am kommenden Samstag, den 16.09.2023, steht das erste Liga-Heimspiel für den HC Rödertal an. In der Sporthalle am Schulzentrum in Großröhrsdorf geht es dann gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten. Anwurf ist um 18:30 Uhr.

 

HCR mit: Ann Rammer, Oliwia Kaminska (2), Julia Mauksch (7/2), Santina Sabatnig (6), Fabienne Büch (3), Bo Dekker (3), Lisa Laux (3), Alicja Pekala (2), Rebeka Bachmann (1), Lena Smolik (1), Vanessa Huth (1), Victoria Hasselbusch, Lena Mailin Schorch, Lara Tauchmann, Jasmin Eckart (n.e.)

7-m: 4/4 : 2/4                Strafen: 6 x 2 Min. / 2 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: keine Angabe

Spielverlauf: 2:2 (5.), 5:3 (10.), 8:5 (15.), 11:8 (20.), 16:12 (25.), 21:13 (30.),
23:17 (35.), 24:18 (40.), 26:21 (45.), 28:25 (50.), 31:26 (55.), 35:29 (60.)

Text: Florian Triebel

Rebeka Bachmann setzt zum Sprungwurf an, Bild: Hansepixx